Von offenen Herzen und Türen

Noch bis Ende Mai dauert unser Gemüseabo, bevor wir dann bis zum Finden unserer neuen Bleibe pausieren. Unser Gärtner Martin hat im Januar noch Salat für uns angezogen. Dieser wächst nun auf dem Demeterhof Oberholz in Rubigen, gemeinsam mit Knoblauch, Zwiebeln und Spinat. Die Winterkefen sind noch kaum gewachsen, sie warten auf den Regen. Wir danken Martin von Herzen für seine zurzeit ehrenamtliche Arbeit!

Derweil strecken wir die Fühler nach Häutligen aus. Am 23. März 2022 durften wir das Land von Michael Gäumann in Augenschein nehmen. Der Landwirt ist von sich aus auf uns zugekommen (davon können Solawis meist nur träumen!). Er hat sich schon sehr viele konkrete Gedanken gemacht, welche Infrastruktur er dem Setzhouz bieten kann und ist bereit, mit uns bestmögliche Lösungen für den Betrieb der Solawi zu finden. Das Bauchgefühl ist eindeutig: mit Michael können und wollen wir zusammenspannen. In welchem Umfang ist noch ganz offen.

Im April setzen wir uns ausserdem mit Vertreter:innen der Gemeinde Münsingen an einen Tisch, um unsere Chancen als künftige Bewirtschafterin des Rossbodens zu erörtern. Wir freuen uns sehr auf diese Möglichkeit, uns direkt mit den zuständigen Personen auszutauschen.

Aktuell dürfen wir unser Projekt an den Hauptversammlungen mehrerer politischer Parteien präsentieren und haben den Eindruck, dass uns Münsingens Politik durchaus wohlgesinnt ist.

Vereinsintern ist auch so Einiges am Laufen. Die neuen Arbeitsgruppen werden nach und nach aktiv. Ziel ist es, immer mehr Verantwortung vom Vorstand in Richtung Mitglieder zu verlagern. So ist z.B. die Vorbereitung eines Flyers für den Neuzuzügeranlass vom 30. April 2022 in Münsingen der AG Marketing übergeben worden. Am selben Tag werden wir auch am Pflanzenmärit im Schlosspark präsent sein und verschiedene Setzlinge verkaufen (u.a. Tomaten, Salat, Peperoni, Krautstiel und verschiedene Kohlsorten).

Wir freuen uns, dass immer wieder Menschen auf uns zukommen und sich für eine Mitwirkung bei Setzhouz interessieren. Tatsächlich haben wir noch schier unendlich viele Aufgaben zu vergeben und unsere Türen sind wirklich sperrangelweit offen für alle, die unsere Solawi mitaufbauen helfen möchten!

Ein Nachmittag auf dem Rossboden

Am 5. März haben wir uns getroffen, um gemeinsam den Rossboden in Münsingen zu begehen. Ein herzlicher Dank geht an die Setzhöuzler:innen Martin, Sue und Franziska, die den Anlass organisiert haben. Merci auch an Isabelle von der öko Gärtnerei Maurer, dafür dass sie uns im Kulturgarten willkommen hiess und dass sie unseren Rundgang mit ihrem Wissen als «Rossboden-Kind» bereichert hat.

Auf dem Rossboden befindet sich zurzeit eine grosse Baustelle für die Entlastungsstrasse Nord. Noch ist offen, wie das freibleibende Kulturland künftig bewirtschaftet wird. Es gibt ein hängiges Postulat, das – im Sinne eines Ausgleichs für die neue Strasse – eine ökologische Aufwertung und eine nachhaltige Bewirtschaftung fordert. Insofern könnte unsere Solawi Setzhouz gut als Pächterin passen. Bereits im letzten Dezember haben wir bei der Gemeinde unser Dossier eingereicht und unser Interesse am Standort Rossboden angemeldet.

Während wir auf Antwort warten, haben wir nun einen Nachmittag auf dem Rossboden verbracht für eine Bestandsaufnahme: Was brauchen wir? Was braucht das Land? Welche Ressourcen sind vorhanden? Wir haben den Stress wahrgenommen, unter dem der Rossboden aktuell steht und haben gespürt, dass er der Heilung bedarf. Wir haben aber auch gesehen, dass er fruchtbar ist und sonnig und dass seine Lage für eine Solawi viele Vorteile bietet.

Bei Tee und Kuchen haben wir schliesslich gemeinsam eine erste Skizze entworfen von dem, was auf dem Rossboden alles möglich sein könnte: Pilz-, Kräuter- und Beerengärten, Gemüsebeete mit mobilen Folientunnels, Agroforst, Obsthain, u.v.m. Nun hoffen wir, dass unsere Vision in Münsingen auf Resonanz trifft!

P.S.: Wenn du auch findest, dass es in Münsingen oder Umgebung eine solidarische Landwirtschaft braucht, dann freuen wir uns über deine Mithilfe im Projekt Setzhouz.

Auf zu neuen Ufern

Am 16. Januar 2022 haben sich die Vereinsmitglieder um die Feuerstellen und -schalen beim Pfadiheim Worb versammelt, um zu beschliessen, wie es mit Setzhouz weitergehen soll. Einstimmig wurde entschieden, den Gemüseanbau vorerst per Mai 2022 einzustellen. Bis dann werden noch die bereits gepflanzten Winterkulturen abgeerntet.

Wir danken Katrin und Hannes vom Biohof Trimstein dafür, dass wir unser Gemüse ein zweites Jahr auf ihrem Land hätten anbauen dürfen. Wir haben jedoch festgestellt, dass für eine solche Übergangslösung ohne langfristige Perspektive der Aufwand für die Gärtner:innen zu gross wäre. Auch wäre Setzhouz aufgrund der Lohn- und Betriebskosten unter grossen finanziellen Druck geraten. An der Mitgliederversammlung wurde nun ein Jahresbeitrag von 400 Franken pro bestehendem 2er-Abonnement festgelegt, der die Kosten für die verbleibenden Gemüsetaschen sowie die Vereinsauslagen deckt (z.B. Mieten, Administration, Werbung).

Nun sticht unser Setzhouz-Schiff in See. Und während wir durchs Fernrohr blicken, um neues Land zu entdecken, wollen wir die Überfahrt nutzen und die bestmöglichen Voraussetzungen für den Neubeginn schaffen. In zahlreichen Arbeitsgruppen nehmen sich die Mitglieder, unterstützt vom Vorstand, nun wichtigen Themen an wie:

  • Interne Organisation des Vereins, Verantwortlichkeiten festlegen
  • Budget und Businessplan aufstellen
  • Langfristig nutzbares Land im Raum Münsingen finden
  • Neue Mitglieder finden und Mitgliederkommunikation verbessern
  • Vereinsleben pflegen

Für diese Aufbauarbeit suchen wir noch viele weitere Leute, die sich im Setzhouz engagieren und für eine sozial und ökologisch nachhaltige Landwirtschaft einsetzen möchten. Alle, die Lust haben, mitzuwirken und mitzutun, sind herzlich willkommen!

Der Jahreskreis schliesst sich

Mit unserer Teilnahme an den Weihnachtsmärkten Grosshöchstetten und Münsingen sowie am Trimsteiner Adventsfenster neigt sich das erste Jahr unserer Solawi Setzhouz auf stimmungsvolle Weise dem Ende zu. Ein Dank geht an alle Mitglieder, die geholfen haben, die Marktstände vorzubereiten, aufzubauen und zu betreuen. „Merci“ sagen wir auch unserem Gärtner Martin für die Gestaltung unseres einmaligen Frühbeet-Adventsfensters!

Ins neue Jahr starten wir mit der Mitgliederversammlung vom 16. Januar 2022. Da sowohl die Mitglieder- wie auch die Landsuche stagnieren, stehen wir bezüglich der kommenden Anbausaison vor Grundsatzfragen.

Weihnachtsmärkte Grosshöchstetten und Münsingen

Fleissig sind unsere Mitglieder daran, Kimchi und Federkohlchips zu produzieren für unsere Weihnachtsmarktstände. Zudem verkaufen wir schöne Dekoäste vom Gysihof in Gysenstein:

Am 27. November 2021, ab 14 Uhr an der Kramgasse in Grosshöchstetten (Stand Nr. 20) und

am 4. Dezember 2021, 8-13 Uhr, am Winterzauber-Wuchemärit auf dem Schlossgutplatz.

Komm vorbei auf einen Schwatz, stelle Fragen zu unserem Solawi-Projekt, lerne die Menschen hinter Setzhouz kennen! Wir freuen uns auf dich.

Vom Abbrechen und Aufbrechen

Abgebrochen haben wir den Gewächstunnel, die letzten Tomaten und Peperoni abgeerntet, das Wurzelgemüse ausgegraben und eingelagert.

Voller Körpereinsatz beim Zusammenfalten der Gewächstunnelfolie.

Aufgebaut haben wir einen Niedertunnel, der unsere Wintersalate vor Frost und Nässe schützt. In Rubigen auf dem Demeterhof Oberholz haben wir wieder Winterknoblauch und -zwiebeln gesetzt sowie Nüsslersalat und Spinat gesät. In den nächsten Tagen kommen noch die Winterkefen dazu.

Die kleinen Sellerieknollen gilt es noch zu ernten und Winterkrautstiele zu setzen. Aus dem Frühbeet muss der alte Pferdemist entfernt werden, damit im Dezember frischer Mist eingefüllt und im neuen Jahr die ersten Setzlinge aufgezogen werden können. Wie immer sind helfende Hände willkommen.

Genau wie unsere Setzlinge durfte auch unser Projekt dieses Jahr auf dem Biohof Trimstein wachsen, nun suchen wir ein Stück Erde zum Wurzeln schlagen. Seit Mitte September haben wir auf der Suche nach einer neuen Bleibe viele Menschen getroffen und per Telefon, E-Mail oder soziale Medien kontaktiert. Die positiven Reaktionen stimmen uns zuversichtlich, dass wir in der näheren Umgebung Land finden werden. Ideen und Vorschläge nehmen wir gerne weiterhin entgegen.

Vieles ist ungewiss, dennoch muss schon bald entschieden werden, für wie viele Abonnent:innen nächstes Jahr Gemüse angepflanzt wird. Unsere Gartenprofis Linda und Martin werten unser erstes Gartenjahr aus und nehmen die Planung des neuen Jahrs in Angriff.

Solltest du mit dem Gedanken spielen, im 2022 ein Gemüseabo beim Setzhouz zu beziehen, sind wir froh, wenn du dein Interesse bereits jetzt unverbindlich anmeldest.

Kontaktiere uns unter info@setzhouz.ch.

Eindrücke unseres Gärtners Martin

«Nach einem äusserst spannenden, anspruchsvollen und beflügelnden Auf- und Anbaujahr stehen wir vor unserem Garten und staunen, was alles gewachsen ist. Da sind erntereife Tomaten, die an erkrankten Stauden unversehrt gewachsen sind. Krautstiele, die trotz der wetterbedingten Tendenz zum Aufstängeln, sich bewegen liessen, weiter farbenfrohe Blätter und Stiele aus ihrer Herzkraft heraus in die Welt und dann in die Taschen unserer Mitglieder zu schicken.

Wunderbar leuchtet der menschhohe blühende und fruchtende Fenchel zwischen vielfarbigen Cosmeen und duftenden Tagetes hervor und zeigt uns mit aller Deutlichkeit auf, dass jede Pflanze im Laufe ihres Daseins auch blühen und fruchten will.

Im Garten wachsen aktuell verschiedene Wintersalate wie Castelfranco, Endivie, Zuckerhut und Treviso in den Beeten. Der Frühlings-Cicorino Grumolo und Rosso di Verona sammeln Kräfte in ihren Wurzeln, um uns dann im frühesten Frühling mit farbigem und vitamin- sowie bitterstoffreichem Salat zu beglücken. Lauch, Rosen-, Feder- und Palmkohl, sowie Nüssler und Spinat sind gepflanzt für unsere Mitglieder. Schwarzwurzeln und Randen, sowie farbige Rüebli und Lagerrettiche sind noch im Boden. Winterkefen, Winterzwiebeln und -knoblauch werden im Oktober gesteckt und gesät. Barbarakraut, Winterportulak und der Krautstiel ‹ glatter Silber kommen ebenfalls bald in die herbstliche Erde.»

Der Herbst ist da

Langsam ist das Sommergemüse abgeerntet und der Inhalt der Gemüsetaschen fällt etwas weniger üppig aus. Dennoch können sich unsere Abonnent:innen auf schönes Herbstgemüse freuen. Im Setzhouz-Garten wachsen Catalogna, Zuckerhut und andere Wintersalate, Feder-, Palm- und Rosenkohl sowie Lauch und Sellerie.

Leider wird es nicht viel Kabis geben, da er auf unserem zweiten Feld «Bachtelen» nicht gewachsen ist. Der Boden hat sich als ungünstig für den Gemüseanbau erwiesen. Weil uns auch die abgelegene Lage der Parzelle zu schaffen macht, werden wir sie wieder abgeben. Auch auf unserem ersten Feld lassen wir die Kulturen auslaufen, dieses war von Beginn als Provisorium gedacht. Die Beete werden nun nach und nach leergeräumt und Gründüngung angesät.

Gemeinsam mit den Mitgliedern setzt der Setzhouz-Vorstand alles daran, dass wir fürs 2022 einen guten Boden finden, auf dem unser Gemüse gedeihen kann!

Mitgliederversammlung und Paellaschmaus

Am 12. September 2021 waren die Setzhözler:innen zur ersten Mitgliederversammlung eingeladen. Diese konnte bei strahlendem Sonnenschein draussen stattfinden. Die Vorstandsmitglieder blickten zurück auf die erste, punkto Wetterverhältnisse schwierige Anbausaison. Sie informierten über die Infrastruktur sowie über Synergien, die auf dem Biohof Trimstein aufgebaut werden konnten. Zudem erläuterten sie, wie das Setzhouz in den umliegenden Gemeinden beworben wurde und wie sich die Mitgliederzahlen entwickelt haben. Aktuell stehe man bei etwas über zwanzig Gemüseabos. Für halbwegs ausgeglichene Finanzen brauche der Verein 2022 mindestens vierzig Abos. Ein Mitglied konstatierte, dass das Ziel erreicht werden kann, wenn jede Setzhöuzler:in bis Ende Jahr nur ein neues Abo generiert. Die Aussage stiess auf grossen Anklang.

Es wurde indes deutlich, dass neue Ideen und Lösungen vonnöten sind, um

  • langfristig nutzbares Land für den Gemüseanbau zu sichern
  • die Gärtner:innen entsprechend ihrem effektiven Arbeitsaufwand zu entlöhnen

Zu diesem Zweck bildeten die Mitglieder zwei neue Arbeitsgruppen, die sich diesen drängenden Themen annehmen.

Nach dem intensiven Austausch durften sich die Setzhöuzler:innen am reich gedeckten Buffet stärken. Die Mitglieder Jirji und Christoph tischten eine unbeschreiblich gute vegane Paella auf (natürlich mit Gemüse aus dem Setzhouz zubereitet!). Anschliessend gab es Kaffee und Kuchen. Es war einfach schön, zusammen essen, schwatzen, sich kennenlernen und austauschen zu können. Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieses Anlasses beigetragen haben!

Schwung

Unsere Wwooferin Verena bringt richtig Schwung in den Setzhouz-Garten. Alles geht nun besser vorwärts, ob Jäten, Setzen, Mähen oder Abräumen alter Kulturen. Wir danken Verena von Herzen, dass sie unsere beiden Gärtner so toll unterstützt!

Derweil bestechen unsere Gemüsetaschen nach wie vor durch ihren abwechslungsreichen Inhalt. Trotz der schwierigen Bedingungen dieses kalten Sommers gab es stets Gurken und Zucchetti und diese Woche ausserdem zum ersten Mal eine gute Portion Tomaten. Bald ist auch der Zuckermais erntereif.

Es summt und brummt in unseren Beeten, der Garten ist voller Leben! Und doch ist es jetzt Zeit, an den Winter zu denken, Nüssler und Salate zu säen und die Lauch- und Selleriebeete vorzubereiten.